Man darf sich an einem 10. Juli wundern, dass beim Blick auf die tatsächlichen Wetterstatistiken die Landschaft bis heute noch so grün und stark aussieht.
2020 haben wir das 3. Jahr in Folge eine negativen Niederschlagsbilanz in den Vegetationsmonaten. Und der weitere Verlauf kann noch dramatischer werden.
In der Grafik sieht man, dass es vergleichsweise nur 36% Frühjahresniederschlag in 2020 gab. Das sind 40mm weniger NS als 2019 und sogar 80mm weniger als 2018. Wie man mit 41mm im April und Mai das Wachstum angekurbelt, bleibt fast ein Rätsel.
Einzig allein, der niederschlagsreiche Herbst/Winter gab einen gewissen Vorsprung. Aber Sonne pur und Wärme im März und April bauten diesen Vorsprung schnell ab.
Aktuell gehört die Taunusregion somit zu den trockensten Deutschland. Neben der Mitte ist auch wieder der Osten betroffen. Der Norden und der Süden werden dieses Jahr verschont.
Es gab seit Mitte März nur einen Tag wo 10mm Regen, als zweistellig, gefallen sind. Also von Gewittergüssen oder Landregen fehlt jede Spur.
Hinzu kommt eine interessante Beobachtung die auch viele Hobbygärtner festgestellt haben werden:
Es gab verhältnismäßg kühle Temperaturen im Apri, Mai und Juni, vor allem in den Nächten. So kam dazu, dass ich erst am 06. Juli die erste rote Tomate geerntet habe. :) Zuchini und Gurken ebenfalls spät...
Auch war die Luftfeuchte teil sehr niedrig.
Aktuell sorgt der schon seit Wochen andauernde starke Wind für das schnelle Austrocknen jeglicher Feuchte. Tau oft Fehlanzeige. Es hilft nur Pflanzen oft zu Wässern. Gemüsebauern in der Mitte werden ein Lieder davon singen können.
Grund ist die Wetterlage hier: Starker Tiefdruck in Nordeuropa. Die Mitte ist aber nur am Rande und zwischen Tiefs und Hochs im Süden. Das führt zu großen Druckunterschieden. Aber leider reicht das nicht zu flächendeckenden Regen. Da fehlen nur ein paar Kilometer.
Kurios war das Wetter am 8./9.7.20:
Erst Dauernieselregen (aber nicht nennenswert) bei 15 Grad. Nachbarn meldeten vereinzelt das Anspringen der Heizungen!!! :D
Dann am Tag darauf 29,6 Grad und Voll-Hochsommer.
Das ist typsich für solche Lagen wo wir zwischen den Großen System "hängen".
Fazit:
Wenn es so weitergeht, wonach es aussieht, wird es wieder ein Rekordjahr in Regen und Dürre. Aktuell ist der Sommer, etwas überraschend für mich, noch nicht auf Hochtouren gekommen. Es gibt keine Hitzetage bis Mitte Juli. Also Tendenz gleich, aber anders. ;)
Kommt es noch zu stärkeren Hitzephasen, wovon man bis in den September ausgehen kann, dann leidet der Wasserhaushalt von Mensch, Tier und Garten noch lange!